Presseberichte



Märchenhafte Zeit im Trollseeturm

Ausstellung vor Wunderbaum eröffnet

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Nischen für Märchenszenen: Der Trollseeturm eignet sich räumlich
hervorragend für die Ausstellung

„Kinder brauchen Märchen“, Erwachsene auch. Oder wie es Märchenerzähler Klaus Dörre zur Eröffnung der Ausstellung „Märchenhaft“ im Kulturturm am Trollseeweg ausdrückte: Als die Wahrheit nackt und bloß durch die Lande zog, verschlossen sich ihr alle Türen. Doch seit sie Hand in Hand mit der reich geschmückten Fantasie als Märchen umhergeht, öffnet sie nicht nur die Kinderherzen.

„Keine Eröffnung ohne Gesabbel“ betonte Karl Siebig vor etwa 100 Interessierten und fuhr fort „Es war einmal klingt wie eine Zauberformel, die in die Welt der Wunder versetzt“. Nach vielen klebrigen Fingern, bekleckerten Kitteln, nach Sägen, Hämmern, Schneiden hielt am Freitag Abend „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“ Einzug in den Trollseeturm. Zwölf Kindergärten und Schulen aus Flensburg und Umgebung gestalteten mit Fantasie und Geschick die Ausstellung. Zauberstaub auf der nüchternen Wendeltreppe leitet den Besucher von Nische zu Nische mit den insgesamt 15 figürlichen Bildern des Märchens. Begleitet wird jedes Arrangement von dem dazugehörigen Märchentext, dem Klaus Dörre seine Stimme lieh. „Alle Kinder haben die märchenhafte Kraft, sich in alles zu verwandeln, was immer sie sich wünschen“ (Jean Cocteau) - begleitende Zitate, „Märchenbotschaften“ im Original oder in eigener Kreation, zusammengefasst von Schülern der Hanna-Arendt-Schule ergänzen die Ausstellung ebenso wie Bilder und Wandteppiche. Bemerkenswert professionell das Hochrelief „L’arbre“ von Anne Theresa Koch.

Rednerpult und Sitzraum in der Werkhalle waren zur Eröffnung fantasievoll geschmückt: ein Wunderbaum mit überdimensional großen Lebkuchen, Schneebällen, Zauberwolle, dem Froschkönig, goldenen Sternen, Aschenputtel-Kleid und unzähligen Kerzen schaffte Atmosphäre. „Märchen schreibt die Zeit - die Schöne und das Biest“ sangen Sylvia Wieland und Holger Ries vom Stadttheater zur Einstimmung. Maria Rönnau, Leiterin des Holländerhofes, brachte die Idee, die zum Kulturturm als Brücke zwischen Behinderten und Nicht-Behinderten führte, nahe. Jörg Bernskopf (Schäferpfeife und Bock), Angela Höfer (Drehleier) und Knut Keller (Feuershow) ergänzten die „märchenhafte“ Eröffnungsfeier.

Flensburger Tageblatt , 14.11.2006 (Original-Artikel als JPG-Bild)